Ganz am Anfang steht die Auswahl des Objektes. Sehr hilfreich ist es, wenn ich das Bauwerk/Wahrzeichen selber aus verschiedenen Perspektiven gesehen und fotografiert habe. Dabei muss es nicht zwangsläufig ein historisches Gebäude sein, auch ein modernes Gebäude kann charakteristisch sein. Man denke nur an die vielen modernen Museumsbauten, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind. Sogar ein Fußballstadion kann eine unverwechselbare charakteristische Form haben. Mittlerweile besitze ich einige tausend Fotografien deutscher Baukunst!

Fotografien aus unterschiedlichen Perspektiven bewerte ich hinsichtlich der unverkennbarsten Charakteristik des Objektes.

Ist die Auswahl getroffen, geht dem fertigen Kunstdruck eine aufwendige Designarbeit voran. Als Erstes wird eine Handskizze eines Bauwerkes oder eines Wahrzeichens erstellt. Dabei ist schon hier darauf zu achten, dass das fertige Werk aus einem einzigen zusammenhängenden Stück bestehen soll. Das ergibt im Ergebnis eine Darstellung, die sich auf das Wesentliche eines Objektes beschränkt, vergleichbar mit einem Scherenschnitt. Dabei besteht die Kunst daraus das Kennzeichnende eines Objektes zu erkennen und zu erhalten. Bei diesem Entstehungsschritt kommt es durchaus vor, dass die Perspektive des Objektes geändert werden muss, um das Wesentliche zu erhalten.

Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge

- Cicero -

Scherenschnitt Skizze

Anschließend wird diese Skizze gescannt und am Computer in eine hochauflösende Vektorgrafik umgewandelt. Dieser Schritt ist der erste Schritt wo erstmalig digitale Daten entstehen. Jetzt verschmelzen gewissermaßen analoge und digitale Daten zum ersten Mal. Die so entstandene Grafik wird ausgedruckt und mit verschiedeneren Schneidwerkzeugen ausgeschnitten. So werden zwischenzeitlich wieder aus digitalen Daten analoge Daten.

Scherenschnitt
Scherenschnitt

Jetzt hat man einen klassischen Scherenschnitt in der Hand und kann so das Werk beurteilen und eventuell hier und da noch Korrekturen vornehmen. Je nach Komplexität des Objektes kann es sein, dass mehrere Korrekturschleifen notwendig sind. Im Ergebnis ist so die minimalistischste Darstellung eines Objektes entstanden und dennoch erkennbar worum es sich handelt. Diese alte Kunst aus dem 17. Jahrhundert übertrage ich in alle meine Werke und verbinde so eine alte Kunst mit den modernen Medien zur digitalen Kunst. Von der analogen Handskizze bis zum fertigen Kunstdruck wird das Werk mit jedem Entstehungsschritt ein wenig digitaler.

 

- Jo Leinen -

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